Im Mai 2001 wird die ICF verabschiedet.
Im Mai 2001 wurde die „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) im Rahmen der 54. Vollversammlung der WHO verabschiedet.
Die ICF präsentiert sich sowohl ressourcen- als auch defizitorientiert. Die ICF erfasst Bereiche, in denen Behinderung (Einschränkung der Funktionsfähigkeit) auftreten kann.
Die Partizipation - im Sinne des Einbezogensein in eine Lebenssituation - und deren Beeinträchtigung wird neu definiert als Wechselwirkung zwischen dem gesundheitlichen Problem einer Person (ICD) und ihren personen- und umweltbezogenen Kontextfaktoren.
Die ICF umfasst das Objektive.
Die ICF umfasst die objektiv erfassbaren Dimensionen des menschlichen Lebens. Die subjektive Dimension (subjektives Wohlbefinden) ist dabei nicht eingeschlossen.
Die ICF bezieht sich auf die Rahmenbedingungen für die Herstellung von Chancengleichheit von Personen mit Behinderungen*.
Sie ist nützlich für unterschiedlichste Anwendungen und bildet eine Grundlage für Aktivitäten im System der sozialen Sicherheit, bei der Evaluation von Managed Care und in der Erhebung von Bevölkerungsdaten. Sie bietet einen konzeptionellen Rahmen für Informationen, die auf die Gesundheitsversorgung des Einzelnen anwendbar sind, einschliesslich Prävention und Gesundheitsförderung sowie für die Partizipation. Sie gibt den Rahmen für die Beseitigung oder den Abbau von gesellschaftsbedingten Hindernissen und für die Schaffung oder Verbesserung der sozialen Unterstützung. Sie beeinflusst auch andere Faktoren, welche die Partizipation an Lebensaktivitäten erleichtert und fördert. Darüber hinaus ist sie für die Untersuchung von Gesundheitsversorgungssystemen bezüglich Evaluation und der Formulierung von Richtlinien und Empfehlungen nützlich. Die WHO liefert einen Zugang zu Funktionsfähigkeit und Behinderung aus naturwissenschaftlichen, soziologischen und gesellschaftlichen Perspektiven, im Sinne eines interaktiven und sich entwickelnden Prozesses. Bausteine für Anwender werden zur Verfügung gestellt, damit Modelle entwickelt und verschiedene Aspekte dieser Prozesse untersucht werden.
*Standard rules on the Equalization of Opportunities for Persons with Disabilities (Beschlossen in der 48. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 20.12.1993).